4. Kümmere dich um das Organisatorische
Bevor du loslegst, musst du noch ein paar bürokratische und organisatorische Hürden überwinden.
Gewerbe anmelden
Um als Online Marketing Freelancer tätig zu sein, musst du sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein Gewerbe anmelden und zwar das Gewerbe Werbeagentur. Dieses ist in Österreich und Deutschland ein freies Gewerbe, d.h. du brauchst dafür keinen Befähigungsnachweis, wie das beispielsweise bei einem Tischler oder bei einer Frisörin der Fall ist. Anmelden musst du das Gewerbe aber eben trotzdem.
In Österreich gehst du dazu am besten zur WKO und lässt dich dort beraten.
Österreich ist zwar oft als bürokratisches Land verschrien, aber die Gewerbeanmeldung geht in Wirklichkeit ganz einfach. Auch in Deutschland sind die bürokratischen Hürden diesbezüglich niedrig.
Kleinunternehmerregelung
Bis zu einer gewissen Umsatzgrenze giltst du in Österreich und Deutschland als Kleinunternehmer. Das bedeutet, dass du von der Umsatzsteuer befreit bist. Du musst also keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen und somit auch keine Umsatzsteuer an das Finanzamt zahlen. In Österreich liegt diese Grenze bei 35.000 Euro pro Jahr. In Deutschland darf der Umsatz von Kleinunternehmen im vorangegangenen Kalenderjahr 22.000 Euro nicht überstiegen haben und im laufenden Kalenderjahr darf dieser voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen.
Falls du deine Online Marketing Tätigkeit nebenberuflich startest oder im ersten Jahr nur kleinere Umsätze erwartest, kann es anfangs Sinn ergeben die Kleinunternehmerregelung in Anspruch zu nehmen. Langfristig sollte es aber dein Ziel sein, mehr die oben genannten Summen umzusetzen.
Einkommenssteuer
Egal, wieviel du verdienst, Einkommenssteuer musst du auf jeden Fall zahlen.
Der genaue Betrag dafür wird erst im Nachhinein im Rahmen der Steuererklärung ermittelt. Daher ist es sehr wichtig, dass du immer einen Teil deiner Einnahmen beiseite legst. Mit 50% bist du hier auf der sicheren Seite.
Sozialversicherungsabgaben
In Österreich musst das als Selbstständiger zusätzlich auch noch Sozialversicherungsabgaben zahlen. In Deutschland müssen Selbständige grundsätzlich keine Sozialversicherungsbeiträge entrichten und sind für die Absicherung z.B. gegen berufliche und krankheitsbedingte Risiken sowie für die Alterssicherung selbst verantwortlich.
Steuerberater*in
Am besten nimmst du dir gleich zu Beginn eine*n Steuerberater*in.
Er oder sie weiß, über alle Abgaben bestens Bescheid und erledigt für dich die Buchhaltung. Diese Aufgaben outzusourcen war zu Beginn meiner Freelancer-Karriere sicherlich einer der besten Entscheidungen. So kannst du dich auf dein Business konzentrieren und musst dir keine Sorgen machen, dass du irgendeine Frist versäumst.
Unternehmenskonto
Ein eigenes Konto für dein Unternehmen ist zwar nicht verpflichtend, aber sehr zu empfehlen.
So hast du einen wesentlich übersichtlicheren Blick über deine Finanzen und weißt genau, was du verdienst. Das Unternehmenskonto kannst du auch für all deine beruflichen Ausgaben nutzen.
Ich überweise mir von meinem Unternehmenskonto dann jedes Monat einen bestimmten Betrag auf mein Privatkonto.
Buchhaltungsprogramm
Ein Buchhaltungsprogramm ist ebenfalls kein Muss, erleichtert dir dein aber Leben.
Ich verwende seit meinem Start FastBill. FastBill hilft mir dabei meine täglichen Abläufe zu automatisieren und bringt Ordnung in meine Rechnungen, Belege und Banking. Ich schreibe direkt in FastBill all meine Rechnungen und Angebote und lade Rechnungen, die ich bekomme mittels einer App oder per Mail dort. Mein Steuerberater hat ebenfalls Zugriff auf FastBill und kann sich die Daten von dort exportieren.
7. Richte deine Social Media Profile ein
Als Online Marketing Freelancer solltest du auch auf Social Media präsent sein.
Das bedeutet aber nicht, dass du auf jeder Plattform aktiv sein musst. Konzentriere dich anfangs lieber auf ein bis zwei Social Networks und bespiele diese regelmäßig. Nichts macht ein schlechteres Bild als ein verwaister Social Media Account.
Ich konzentriere mich derzeit auf Twitter und LinkedIn und versuche dort eine Followerschaft aufzubauen.
Gerade LinkedIn würde ich dir als Freelance Online Marketer empfehlen.
Auch hier ist es wichtig, dass du dein Profil möglichst vollständig ausfüllst. Trage dort unbedingt auch deine Fähigkeiten ein. So können andere User dich finden, wenn sich nach diesen Fähigkeiten suchen.
Bitte ehemalige Kolleg*innen oder Freund*innen deine Fähigkeiten zu bestätigen. So kannst du zeigen, dass du in deinem Feld wirklich bewandert bist.